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Haben Frauen das Flirt-Pokerface?

Berlin, den 08. Februar 2016
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In den letzten Wochen ist eine Pressemeldung durch die Medien gegeistert, die man ganz gut unter der Rubrik „Forschung, die Welt nicht braucht“ hätte ablegen können. Die meisten Zeitungen haben die Sache so formuliert, dass sie noch ein bisschen glaubhaft wirkte, dann heiß es „Männer sind leichter zu durchschauen als Frauen“ – so was liest auch noch die Serviererin im Café und nickt die Überschrift ab: jawohl, so sind sie, die Männer.

Eigentlich war das Ergebnis aber ganz anders. Festgestellt wurde nämlich von diesen vorwitzigen Forschern, dass Frauen „in Flirtsituationen“ so gut wie gar nicht eingeschätzt werden könnten – und zwar weder von Frauen noch von Männern. Man konnte regelrecht den Eindruck gewinnen, Frauen hätten das Flirt-Pokerface: Nie in die Karten gucken lassen. Hätte die Zeitung dies in der Überschrift geschrieben, dann hätten alle gelacht und lauthals herausgeschrien: „Die spinnen ja, die Römer“ – es waren aber US-Amerikaner.

Würde das stimmen, was die Leute da zurechtgeforscht haben, dann wäre das Leben in der Tat schwer für Männer – also ergibt sich doch die Frage: Wie kann man nun doch erkennen, ob Frauen interessiert sind? Aber bevor ich das schreibe, kann ich euch alle beruhigen: Die Sache wurde gar nicht in Flirtsituationen festgestellt, sondern beim Speeddating, und auch dort nicht im wahren Leben, sondern durch Videoaufzeichnungen.

Wie ist die Sache aber nun wirklich?

Ob Frauen interessiert sind, erkennt man in „freier Wildbahn“ erster Linie daran, ob sie den Flirt einleiten. Nach glaubhaften wissenschaftlichen Erkenntnissen flirten Frauen durch Körpersprache, die dann von den Männern aufgenommen wird, bevor der verbale Teil („die Anmache“) den Flirt fortführt. Frauen sind also flirtaktiver, als die Männer denken, und wirken bereits dann, wenn der Mann noch gar nicht daran denkt, eine Frau überhaupt anzusprechen.

Beim Blind Date (und erst recht beim Speeddate) haben wir gar keine echte Flirtsituation. Frau und Mann sind zumeist etwas nervös und versuchen deshalb, eine recht unverbindliche liebenswürdige und gleichwohl distanzierte Haltung zu bewahren. Ihr Ausdruck ist also zunächst uneinheitlich, möglicherweise sogar widersprüchlich.

Zwar gibt es die ganze Zeit gewisse Flirtelemente, aber sie gehen zunächst einmal unter – das ist nicht untypisch für viele andere Situationen auch. Erst nach und nach wird geflirtet – zumeist mit jenem Lächeln, bei dem auch die Augen glänzen – man sagt dann „die Augen lächeln“. Natürlich gibt es deutliche Flirtzeichen – die typischsten in unserem Kulturkreis werden durch den Blick, das Streichen durch die Haare und das Berühren des Mundes gekennzeichnet – aber eigentlich sind es ein paar Dutzend einzelner, versteckter Informationen in der Mimik, die uns verraten: Ja, diese Frau ist flirtbereit.

Oh Männer, bevor ich es vergesse: Lächeln alleine bedeutet nicht, flirtbereit zu sein, und flirten heißt nicht unbedingt, dass sie mit euch ins Bett will. Es ist ein Zeichen, euch zu zeigen, dass ihr interessant seid - mehr zunächst nicht.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: