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Downdating oder das Dilemma der Akademikerin

Berlin, den 17. November 2017

Niemand verkauft sich gerne unter Wert – auch nicht beim Dating. Doch mittlerweile herrscht ein absoluter Überhang bei den Frauen ab 35 mit akademischer Ausbildung. Sie frusten vorn sich in, reden sich das Lebens schön, das sie führen, und lechzen insgeheim nach einem erfüllten Frauenleben: Liebe, Ehe, Kinder und zuvor noch ein paar Jahre unendlicher Lust.

Wenn diese Frauen wirklich erst mit 35 an „den Markt gehen“, dann sehen sie: Alles ist öd und leer, und da draußen ist kaum noch jemand, der der ihre lechzenden Seelen und Körper begehrt, außer ein paar Profi-Verführern, verkrachten Existenzen und Langweilern – behaupten jedenfalls die Akademikerinnen. Sie reihen sich damit ein in den Chor derjenigen, die ihr Schicksal bejammern – und deren Anzahl wird immer größer – die Jammerei über das eigene Schicksal durchzieht die gesamte Generation der Singlefrauen zwischen 35 und 70.

Man kann ihnen kaum helfen. Zumeist wird vorgeschlagen, nun doch mit dem Downdating zu beginnen, also den Dates mit Menschen, deren akademischer Bildungsgrad unter dem ihren liegt. Gerade dies aber weisen sie empört zurück, weil sie darin eine Gefährdung ihres Ansehens erkennen wollen. „Glauben Sie, ein solcher Mann würde sich für moderne Kunst interessieren?“, sagen sie beispielsweise – und dann beginnt es wieder, das endlose Argumentieren, warum man diesen nicht will und jenen nicht will und warum der Dritte einfach „unter Niveau“ ist.

Heimlich und verschiegen stillen natürlich längst einige gebildete Frauen ihre Lüste mit weniger angesehenen Männern – aber das verschweigen sie gerne. Nach vorne heraus allerdings, wo ihre bürgerliche Erfolgsfassade steht, da wird nach dem „adäquaten Akademiker“ geschrien und herumlamentiert, dass der einfach nicht ins Nest gehen will.

Wenn ich ganz ehrlich sein darf: Ich habe keine Träne für diese Frauen. Denn in Wahrheit war es nicht der akademische Grad, der sie hinderte, einen Mann zu finden, sondern eine bodenlose Anspruchshaltung, die sie objektiv gesehen nie hätten durchsetzen können.

Ich sage es ungerne, aber ich sage es: Der Weg zurück ist versperrt, und der Weg nach vorn führt über nichts anderes, als eine gründliche innere Revision – es sei denn, man wolle allein leben und sich ab und an einmal ein bisschen Lust erkaufen.

Anderer Meinung? Na, dann … ran an die Schreibmaschinen.

Bild © 2010 by Alaskan Dude

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: