Dürfen Frauen mit 40 noch „herumschlafen“?

Einst haben sie es ihren Töchtern geflüstert: „Kind, mach dich nicht so verfügbar“ oder „willst du was gelten, mach dich selten.“ Oder, wie es einmal jemand in Elite-Forum ausdrückte:

Gefällt mir als Frau ein Mann, so darf ich es ihm keinesfalls zeigen, sondern muss abwarten, ob ich ihm rein zufällig auf- und gefalle.

Solche Probleme entstehen hauptsächlich, wenn man die Mädchenerziehung der 1950er Jahre in die Gegenwart zu übertragen versucht – denn das konservative Rollenbild der abwartenden, sich verweigernden jungen Frau ist noch allenthalben in den Gehirnen eingegraben.

Tatsächlich sollten sich Frauen über 40 völlig von allen Traditionen der „Mädchenerziehung“ und auch von dem „Knigge“ für Beziehungen lösen. Denn das Problem, heftig begehrt zu werden und sich deswegen lieber zu verweigern, ist ein Phänomen eines Partnermarktes, auf dem Dutzende von Männern die wenigen begehrenswerten Frauen umschwärmen. Doch ab 40 hat sich das Verhältnis nahezu umgekehrt: Nun buhlen ein paar Dutzend Frauen um wenige, wirkliche verfügbare Männer.

Hinzu kommt, dass die Mädchen der 1950er Jahre ihre Heiratschancen und damit ihre gesamte Zukunft verspielen konnten, wenn sie es zu oft „mit Jungs trieben“. Diese „Schlampenangst“ ist auch heute noch bei den Ü-40-Frauen verbreitet.

Doch was haben Frauen über 40 zu verlieren? Zu gewinnen ist unendliche Lust – denn sie kann mit über 40 viel bewusster erlebt werden als mit 20 – und dazu ein paar Affären, Amouren und Beziehungen. Ja, und dann und wann ist eben auch eine Heirat zu gewinnen. Allerdings nicht, wenn man nun „gar nichts andere mehr“ will. Also: Ein bisschen „herumschlafen“ ist nicht nur erlaubt, sondern sogar dringend geboten – und die Lust bekommt frau dabei gratis dazu.

Bild: Fotomontage derselben Frau, gespiegelt, in unterschiedliches Licht gesetzt und weichgezeichnet.

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