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Flirter sind stark, Kontaktsuchende sind schwach?

Berlin, den 05. Juni 2019

Einer neuen Studie zufolge sind „Flirter“ offenbar ebenso selbstbewusst wie Partnersuchende, während Singlebörsen-Kunden als scheue Rehlein gelten, die „das Gefühl der Einsamkeit kompensieren“ wollen – so jedenfalls drückt es die Studienleiterin, Frau Wera Aretz aus. Sie will für die Hochschule Fresenius solche Daten ermittelt haben, die demnächst in einer neuen Wissenschaftszeitschrift „1848“ erscheinen sollen – vorerst nur für Abonnenten der Wochenzeitschrift „DIE ZEIT“.

Die flotten flapsigen Flirter werden froh sein, dass sie in ihren Nestern, den kostenlosen Singlebörsen, so gut bewertet werden – und die ernsthaft Partnersuchende interessiert sowieso nicht, was Frau Professor Aretz über sie denkt. Was aber werden die armen Menschen tun, die jetzt in „tristen Singlebörsen“ ihr Dasein fristen und dort ihre Einsamkeit pflegen?

Only the Lonely – nur die Einsamen wissen offenbar, wie es um andere Einsame bestellt ist – so hießt es jedenfalls im Songtext. Doch ist der einsame, menschenscheue Wolf, ist das scheue, zierliche Rehlein wirklich die Zielgruppe der Singlebörsen? Sind Singlebörsen der „letzte Versuch“, um der Einsamkeit zu entfliehen? Werden hier alte Klischees wieder aufgewärmt, die wir glaubten, längst vergessen zu haben?

Vermutlich ist es nicht so – denn die Singlebörse unterscheidet sich zwar rudimentär von der Partneragentur, aber der einzige erkennbare Unterschied beim Lösen eines Tickets ins Partnerparadies ist ein Eingangstest bei den Online-Partneragenturen - das sollte die Geister nicht gleich scheiden, wie ich meine.

Warten wir einmal ab, was Frau Aretz uns noch zu sagen hat – vielleicht enthüllt sie es uns ja morgen (am 06.06.2012), warum sie die Welt der Singles in drei Gruppen aufteilt, von denen die Mittelgruppe einem Stereotyp entsprechen soll. Übrigens finde ich ganz privat, dass Schüchternheit sehr sexy sein kann – aber das klingt nun nicht sehr „wissenschaftlich“, sondern gehört zum Jägerlatein auf der Singlepirsch.

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Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: