Führen Frauen bei Seitensprüngen?

Es ist wohl das erste Mal, das es passierte: Aber in einer britischen Studie sagten jüngst 34 Pozent der Frauen, sie sein bereits untreu gewesen, während dies nur 32 Prozent der Männer angaben. Obgleich Umfragen in jedem Fall mit Zurückhaltung betrachtet werden müssen, ist dies doch das erste Mal in der Geschichte derartiger Umfragen, dass mehr Frauen zugaben, die Ehe zu brechen als Männer.

Dabei sind die nackten Zahlen eigentlich gar nicht entscheidend. Kritische Beobachter in aller Welt gehen davon aus, dass Frauen geschickter dabei sind, ihre Affären zu verschleiern – und dazugehört auch, Demoskopen nach Strich und Faden zu belügen.

Wenn diese Annahme zuträfe, so wären Frauen mittlerweile haushohe Spitzenreiter beim Ehebruch, denn an der Tatsache, dass Frauen Affären geschickter verschleiern, hat sich inzwischen ja nichts geändert.

Oder vielleicht doch? Vor allem jüngere Frauen sollen nicht nur „zu ihren Affären stehen“, sondern sogar stolz auf sie sein. Sinngemäß hieß es, es sei einfacher, eine Putzfrau zu engagieren als ständig darüber zu diskutieren, wer die Wohnung sauber hält. Auf ähnliche Weise scheint es einfacher zu sein, einen Mann zu finden, der die Lust frustrierter Ehefrauen befriedigt, als ständig über das zurückgehende sexuelle Verlangen der Ehemänner zu sprechen – zumindest im Vereinigten Königreich sollen die Ladies dies sehr pragmatisch sehen.

In der BZ stand heute noch eine Polemik gegen die Männer – es macht sich eben immer gut, denn Männer die Buhmänner sind. Die Tatsachen aber scheinen sich umzukehren: Das leichtfertigere und morallosere Geschlecht beim Seitensprung scheinen die Frauen zu sein.

bild © 2010 by Mark Scott

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