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Warum der Charakter beim Dating nur zweite Wahl ist

Berlin, den 19. März 2019

Bevor ihr weiterlest, sollte ich euch vielleicht fragen, wie alt ihr jetzt seid. Unter 25 ist die Partnerwahl noch von vielen Komponenten bestimmt, die man (und frau) nicht so richtig „im Griff“ hat. Wer über 25 ist, sieht nach und nach nicht mehr auf das, was „die Frauen“ ausmacht oder was „die Männer“ so bieten können, sonder er sieht etwas, was ihm vorher oft gar nicht auffiel: die Persönlichkeit.

Früher hat man ja einmal geglaubt, die „Persönlichkeit“ sei nur ein anderes Wort für den Charakter. Die Summe der Persönlichkeitseigenschaften wäre dann identisch mit der Summe der Charaktermerkmale. Inzwischen wissen wir: Das ist alles dummes Zeug. Die Persönlichkeit wirkt in erste Linie durch ihr Verhalten, und Verhalten ist nicht eine Folge des Charakters, sondern ein Flickenteppich aus äußerst unterschiedlichen Merkmalen. Da wäre der Körper (nicht einzelne Körperteile), dann das „innerem Selbst“, das die Gefühle nach außen transportiert, und schließlich das unzweifelhaft wahrnehmbare Denken und Handeln. Das geht auch eine Nummer einfacher: Wenn du jemanden siehst, wirkt er auf dich als Ganzes, und der Körper spielt dabei sozusagen die tragende Rolle, weil er im wahrsten Sinne des Satzes die „Informationen nach außen transportiert“.

Ihr dürft hier ganz sicher sein: Das meiste, was wir am anderen lieben, wird zuerst über die Körpersprache transportiert. Beim Gespräch beim Blind Date beispielsweise werden ständig Informationen gesendet und empfangen, die nichts mit den Worten zu tun haben, die gewechselt werden. Das Problem bei alldem: Es gibt weitaus weniger Sendestörungen als Empfangsstörungen, und auch das will ich schnell erläutern: Wir senden ständig Informationen an den Partner über unsere Körpersprache, aber wir können nicht immer davon ausgehen, dass er sie auch (mindestens in unsrem Sinne) versteht. Auf einen Nenner gebracht: Wer beim Blind Date an der richtigen Stelle verführerisch oder verständnisvoll lächelt, hat bessere Karten als derjenige, der ständig Details aus seinem erfolgreichen Leben abspult.

Fragt euch selbst einmal, wie ihr andere seht – und dann prüft einmal nach, wie andere euch sehen – das hilft.

Morgen schreibe ich den Männern unter euch, warum ihr niemals wissen könnt, was „Frauen wollen“, wenn ihr eine Beziehung sucht.

Bild: Adam, Skulptur, Bernhard Hoetger.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: