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Wie 'Dating' von Anbietern verhunzt wird

Berlin, den 30. März 2016
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Angeblich wird Dating immer bunter – wir hatten schon reales Speed-Dating, virtuelle Speed Dating, Silent Dating mit verschlossenem Mund und Blind Dates mit verschlossenen Augen. Nur Darkroom-Blind-Dates hatten wir in der Heteroszene (so weit mir bekannt) noch nicht. Das Einzige, was noch fehlt, wäre nun ein „Touch-Date“ – mit (wenigstens) nacktem Oberkörper und Gasmaske. Ich höre schon die Begründung der Spinner von der „Alternativ-Dating-Fakultät“: Da würde nicht nur das verräterische Gesicht, sondern auch noch die verlogene Stimme ausgeschaltet – und schließlich würde der „Körper niemals lügen“.

Ende der Vorstellung – jedenfalls hier und jetzt. Den Leuten da draußen, die ihren Klienten mit Dummheiten vollplappern, dürfen dies weiterhin gerne tun – dies ist ein freies Land. Aber hier muss einmal gesagt werden, dass Dating kein Spiel für ein paar gelangweilte städtische Snobs ist, sondern eine wirklich ernste Sache, die sogar zu Ehen und Kindern führen kann.

Ich habe viel Verständnis dafür, das Menschen bis zum Alter von bis zu etwa 25 Jahren den Umgang mit dem anderen Geschlecht noch lernen müssen – und ich denke, dass sie ein Recht dazu haben, ihre Partyspielchen durchzuführen. Mir fehlt allerdings das Verständnis für Menschen, die mit 30 immer noch glauben, das Leben seit eine fortlaufende Party, und die von Date-Event zu Date-Event wandern, um jedes Mal wieder das „Prickeln“ zu verspüren. Würden sie sich ernsthaft um eine Partnerschaft bemühen, wären sie nicht dort.

Es gibt gewisse Anzeichen dafür, dass sich der Spaßmarkt für das Dating und die ernsthafte Partnersuche gegenwärtig auseinanderentwickeln – übrigens in jeder Hinsicht. Denn auch der Rotlicht-Markt hat das Dating entdeckt: Wir müssen damit rechnen, dass uns auch in Zukunft von einschlägigen Anbietern als „Dating“ verkauft wird, was den Namen nicht verdient: vom Chat mit einer Telefondame aka Senderin über den bezahlten Seitensprung bis hin zum Sponsor für den Urlaub einer schicken Blondine. Schon jetzt gibt es ein Etikett, das auf all dies passt: „Casual Dating“ – es kann inzwischen alles bedeuten – sogar bezahlten Sex.

Was meint ihr?

Bild © CC 2007 by foxtongue

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: