Seid umschlungen, sieben Millionen

Eine Zahl geistert durch Deutschland: „Sieben Millionen Deutsche suchen im Netz einen Partner“ – und da denkt sich mancher: Dann brauche ich ja nur einen von sieben Millionen abzustauben, das sollte doch wohl möglich sein, nicht wahr?

Die Sache hat leider mehrerer Haken. Erstens ist die Zahl mehr oder weniger geschätzt, und zweiten ist die Frage, ob die Leute tatsächlich suchen. Denn wie viele andere Begriffe, so ist auch das Wort „Suchen“ durch die Presse inzwischen verwässert.

Man muss jetzt unterscheiden, ob jemand mit dem Ziel sucht, einen Menschen zu finden, mit dem er durchs Leben gehen kann, oder jemanden, mit dem man ein bisschen herumflirten kann – oder ob er in Wahrheit gar nicht „sucht“, sondern Phantomen nachjagt, zum Beispiel den werbewirksam platzierten "Traumpartnern".

Theoretisch müsste jeder, der ernsthaft sucht, auch finden: doch von den (laut Singlebörsen-Vergleich) sieben Millionen Suchenden ist höchstens ein Bruchteil mit vollem Bewusstsein der Konsequenzen auf der Suche – und dies lässt sich wieder anhand der Statistik beweisen: Selbst bei sehr seriösen und ernsthaften Agenturen liegt die Quote der Menschen, die ans Ziel kommen, lediglich bei gegen 40 Prozent. Wenn man nun bedenkt, dass ein Großteil der vielen Millionen „Suchenden“ irgendwo am Boden von Datenbanken herumgründeln, aber nicht an den Zuflüssen der Liebe lauern, dann reduziert sich dieser Prozentsatz noch dramatisch.

Wer wirklich die Absicht hat, einen Partner zu finden, der muss also ans fließende Wasser, dort, wo das Online-Leben pulsiert. Aktiv zu sein, schnell zu reagieren, sich klar, aber nicht großspurig in Szene zu setzen und vor allem ausgesprochen realistisch zu bleiben – das sind die Eckpfeiler einer erfolgreichen Partnersuche online – und alle anderen Tipps sind, mit Verlaub, ein bisschen Beiwerk, aber nicht wirklich wichtig.

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