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Wie ich einem Mädchen nicht aus der Hand las

Berlin, den 24. Februar 2015

Habe ich euch eigentlich schon mal erzählt, dass ich Salomon, den Flachleger kenne? Der gibt immer diese Tipps, wie man die Tussen flachlegen kann. Also sagt er, JoJo: Du musst sehen, dass du an ihren Körper rankommst, verstehst du – aber nicht was du denkst so mit der Hand an die Hüfte und so! Also, ich muss sagen, ich bin ja altmodisch – und da ist „Hand an die Hüfte“ eigentlich ganz normal – nennt man Tanzen, so was.

Aber irgendwie ist die Erotik ja heute verrutscht – also nix mit Tanzen, sondern Anmache an der Bar – aber wie denn? „Mensch“, sagt Salomon, „weißt du, alle Tussen sind abergläubisch, da kannst sie allen verführen wenn du ihnen aus der Hand liest – na ja, und wenn du die Hand erst mal hast, dann kriegst du auch bald mehr“. Nun, da verstehe ich schon – „Überwindung der Körperdistanz“ sagen dazu die Schlaumeier. Da kalkuliere ich schon mal: Also ich erzähl der Tusse was vom Pferd und in der Geschichte bin ich dann der Hengst über den kurzen Weg. Soll ich schon mal wiehern?

Also gehe ich spontan in Lianes Bar, um den neuen Verführungstipp auszuprobieren und sehe Tiger-Lilly am Tresen stehen. Sag ich: „Hey, Ti, ich kann was Tolles: Ich lese dir dein Schicksal aus der Hand“. „Mann“, sagt Ti, „JoJo, haste solchen Scheiß nötig? Mit der Masche kommt doch jeder, der mal bei Salomon gewesen ist“.

Äh – gut, wenn es einem jemand sagt, nicht? Ich hab Ti übrigens neulich von den Fußsohlen gelesen - haben Bände gesprochen, kann ich euch sagen. Aber – in einer Bar würde ich so was nicht probieren – ist eher was für privat – so wahr ich Gramse heiße.

Euer Autor Fürchtegott

Auf in die Praxis: