Flirt in der Unterhose
Die Damen sind stets vollständig bekleidet, stets professionell in der Ansprache und mit nur wenig Zeit ausgestattet. Die Herren hingegen müssen die Hosen herunterlassen, sind etwas befangen und bisweilen unsicher, ob man mehr als einen „guten Tag“ wünschen und „auf Wiedersehen“ sagen sollte. Für den Flirt hätte man ohnehin höchsten eine halbe Minute zu Anfang und etwa 15 Sekunden am Ende.
Was ich euch da gerade geschildert habe, ist ein Auszug aus dem Alltag von weiblichen Gesundheitsarbeitern und männlichen Patienten. Gibt es da noch einen „Flirt in der Unterhose“?

Vielleicht eher nicht. Aber es gibt die Möglichkeit, höflich und verbindlich, aufrecht und zuvorkommend zu sein, zu lächeln und „morgen dann wieder bei Ihnen?“ zu fragen.
Das Beispiel aus einem Bereich, in dem nähere Kontakte so gut wie aufgeschlossen sind, und Flirts im Grunde unerwünscht sind, mag dennoch zeigen, wie wichtig ein „offenes Wesen“ ist. Nur mit einem offenen, freundlichen Menschen wird auch ein dritter und vierter Satz ausgetauscht. Nur bei einem solchen Menschen vergisst man, dass gerade Montag ist oder man mit dem linken Fuß aufstand.
Selbst, wenn das Arbeitsleben eintönig ist und Kontakte unerwünscht sind, beweist diese „ein Satz mehr“, dass unser Leben mehr ist als eine Ansammlung von immer wiederkehrenden Ereignissen, bei der nur noch die Menschen oder Umstände ausgewechselt werden.

Auf in die Praxis:
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