Im Schenken liegt die Freude, nicht im beschenkt werden

Weihnachten steht nun endgültig vor der Tür. Allerdings werden mir nun die Singles sagen: Nein, Mann, da steht bei mir gar nichts und gar niemand.

Wissen Sie, erst gestern hat mir eine Dame geschrieben, dass sie dies nicht aufgeben würde und jenes nicht und sich selbst schon gar nicht. Ich verstehen, dass man so etwas nicht möchte – doch das verlangt auch niemand. Man darf aber dem anderen etwas entgegenkommen in seinen Vorstellungen, Wünschen und Bedürfnissen.

Meine Weihnachtswünsche 2008? Ach, kommt doch euren Mitmenschen etwas entgegen – geht einen kleinen Schritt auf Sie zu. Gestern in der Apotheke: Ich war zu blöd zu begreifen, dass ich eine Nummer ziehen musste – da bot mir eine Dame ihre Bedienungsnummer an – „sie habe doch viel mehr Zeit als ich“ – seht mal, so kann man auch flirten oder jemandem „entgegenkommen“. Den Partnersuchenden sollte man vielleicht auch noch diese Geschichte erzählen:

Eine Dame war mit ihrem Leben recht unzufrieden, weil nichts mehr nach ihren Wünschen ging. Ihr Berater hörte sich alles in Ruhe an, dann sagte er: „Gehen sie doch bitte zum Fenster, was sehen Sie?“ Die Dame stutzte, sagte dann aber doch: „Viele Menschen, Lichterketten, Kinder, Weihnachtsbäume.“ Nun führte sie der Berater zu einem Spiegel. „Was sehen Sie jetzt?“ Die Dame empörte sich ein wenig und sagte: Na mich, natürlich“. Der Berater sah sie darauf hin lange an und sagte schließlich: „Sehen sie, gnädige Frau – vorher haben sie durch das Glas noch die Menschen gesehen – aber jetzt sehen sie nur noch auch auf das Glas, und sie sehen nur noch sich selbst“.

Wir müssen lernen, andere zu sehen, andere zu verstehen – und manchmal auch, uns den Wünschen anderer anzupassen. Die Freude liegt im Schenken, nicht im beschenkt werden.

Ich wünsche euch wundervolle Weihnachten, Chanukka oder was ihr sonst feiert.

foto © CC by rypmar7

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