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Seltsame erotische Wünsche?

Berlin, den 07. Mai 2021

Alles, was nicht in den erotischen „Mainstream“ fällt, wird vom „guten Bürger“ mit Argwohn betrachtet. Starke Lobby-Gruppen haben im Feld der changierenden erotischen Identifikationen lediglich die Homosexuellen, dies den Sonderstatus einer eigenen sexuellen Orientierung genießen.

Was ist mit allen anderen, deren Lüste nicht im Bereich der Druckknopf-Sexualität verweilen? Für die einen sind sie normal und gesund, möglicherweise sogar normaler als die verklemmte Kirchenmaus, die selbst ihrem Ehemann nicht den nackten Unterleib zeigen mag. Für die anderen aber wird danach gesucht, was sie wohl „krank“ gemacht haben könnte. Jeder bessere Stammtisch kennt heute Dr. Freud und hatte der nicht behauptet, die seelische Gesundheit würde im Kindesalter verkorkst? Die Alternative besteht in einer „Verführung während der Pubertät“. Jede bessere Autorin zieht mit Genuss eine Ms. Robinson aus der Schürzentasche, um zu zeigen, wie „Bestrafung und durch sie erlittener Schmerz dazu führte, Wollust und Schmerz „für immer untrennbar“ im Hirn des Jünglings zu verknüpfen. Jede eigenartige Liebhaberei, ob zum feinen ledernen Schuhwerk, zu Seide auf nackter Haut oder zu großen, hervorquellenden Brüsten, lässt sich auf diese Weise irgendwie „erklären“.

Nut zu dumm, dass einige Männer und in den letzten Jahren auch durchaus einige Frauen ihre seltsamen Gelüste erst dann entwickeln, wenn sie voll genussfähig sind – und das wird man kaum unter 30. Wie es wirklich ist? Wer will das eigentlich wissen? Lust ist kein erklärungsbedürftiges Gefühl. Mochtet ihr als Kind Spargel? Dick, bitter und schlecht geschält? Aber jetzt, da ihr erwachsen seid, esst ihr ihn mit sinnlicher Lust. Es könnte also doch einfach sein, dass wir die äußerste Sinnlichkeit, die von „seltsamen, herben oder bittersüßen Gefühlen ausgeht, erst mit zunehmendem Alter genießen können, oder etwa nicht?

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Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: