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Der Valentinstag – nackt und schamlos

Berlin, den 15. Februar 2019
bildmontage, nach töpfer

Was habt ihr am Valentinstag gemacht? Für die Singles (das sind ja die meisten unter euch) bedeutet dieser angebliche Freudentag ja, die Arschkarte zu haben: Leute freundliche ältere Herren kaufen Konfekt und Blumen für ihre Ehefrauen überhaupt ist alles so brav. Dieser Herr Valentin soll ja sogar ein Heiliger gewesen sein, der nichts als Gutes tat, so ähnlich wie der Nikolaus.

Nun ja, man kann vieles glauben, doch die Heiden wissen es besser: Die Römer waren es, und heute mutet uns das römische Fest „Lupercalia“ an wie eine Orgie. Das Fest zu Ehren des Faunus wird sehr unterschiedlich geschildert, doch war es sicherlich keine Veranstaltung für Betschwestern. Vielmehr war es ein Fruchtbarkeitsritual, und da wurde nicht lange gefackelt: Nackte junge Männer schlugen junge Frauen mit Peitschen aus Ziegenleder, um ihre Fruchtbarkeit zu steigern – behauptet jedenfalls Professor Noel Lenski. Wie fast alles, was vom Alten Glauben übrig geblieben war, kam auch dieses heidnische Fruchtbarkeitsritual in die Mühlen der Kirche. Der Tag wurde vom „Papst“ Gelasius 469 kurzerhand vom 15. Februar auf den 14. Februar verlegt, wobei ein angeblich „Heiliger“ Valentin als christlicher Märtyrer gefeiert wurde.

Dann war es eine Weile aus mit lustig – die katholische Kirche versteht bekanntlich wenig Spaß, wenn es um „Heilige“ geht. Doch noch war die Macht der Kirche nicht allgegenwärtig, und so konnte der Dichter Geoffrey Chaucer im 14. Jahrhundert „Sankt Valentin“ in seinem Werk „Das Parlament der Vögel“ wieder auferstehen lassen – als Re-Inkarnation des Sonnengottes, von dem die Vögel durch ihren Gesang künden. Was kaum bekannt ist: Zu jener Zeit galten die Vögel unter den Troubadouren als Zeichen für die Bereitschaft der Geliebten, sie zu empfangen. Sollte bei einer mittelalterlichen Darstellung auf die „Unzucht“ hingewiesen werden, so stellte man ein Vögelchen dazu – es wird sogar berichtet, dass „vögelen“ der übliche Ausdruck für die körperliche Liebe war.

Tja, liebe Freunde – die Welt ist nicht so, wie mancher alte Studienrat sie gerne hätte, der euch von der „Hohen Minne“ vorschwärmt. Die alten Troubadoure hatten das gleiche Ziel wie die lüsternen Jünglinge heute - nur musste sie sich dafür viel mehr einfallen lassen.

Bild: Montage, kein Originalbild des Festes.

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: