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Die Lust an der Unterwerfung

Berlin, den 27. April 2017
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Die Liebe ist ein Spiel besonderer Art – das wissen alle, die sich einmal wirklich der Liebe hingegeben haben. Aber die Lust, in der Liebe ein anderer zu sein, jemand, der gar nicht wirklich liebt, sondern sich nur hingibt – das ist eine andere Sache.

Wie ist es eigentlich mit der Hingabe ohne Liebe? Was bewegt Frauen und Männer, ihr Schicksal stundenweise in die Hände einer willensstarken Herrin oder eines entsprechenden Meister zu legen? Wie ist es eigentlich, unterworfen und willenlos zu sein?

Nähern wir uns der Sache einmal so: mit ganz gewöhnlicher Hingabe. Die Liebe erfordert, einen Teil der eigenen Persönlichkeitsrechte aufzugeben. Man geht wird einfach in einen Körper hinein noch nimmt man einen Körper auf. Beides erfordert eine Hingabe an den anderen, die bei Frauen sogar soweit erreichen kann, dass sie sich „ihm“ bedingungslos hingeben. Viele Menschen sagen dazu, sie würden sich in der Liebe „ganz fallen zu lassen“ – das ist nur ein anderes Wort für die völlige Hingabe. Es ist ihnen eine Lust, die Selbstkontrolle aufzugeben und den Partner in die Verantwortung zu setzen: „Ja, mach mit mir, was du willst, aber pass dabei auf mich auf“. Nichts ist für einen Erwachsenen so erregend, wie der Wunsch, einmal wieder ohne Verantwortung für die Folgen seiner Handlungen zu sein – und vor dort ist es nur ein Schritt in die spielerische Unterwerfung. Gebote, Verbote, Regeln, Übertretungen, Lügen, Entlarvungen, Körperstrafen – das ganze Repertoire. „Lass uns doch mal sehen, ob du inzwischen gehorchen gelernt hast“, mag altertümlich klingen, aber es setzt Akzente. Merkwürdigerweise lassen sich auch Menschen auf Gehorsam und Strafe ansprechen, die als Jugendliche niemals Schläge bekamen – gerade sie sehnen sich als Erwachsene nach der Vergeltung durch Schmerz.

Muss man Angst davon haben, so etwas zu tun? Nein, wenn man es wirklich will. Jede Rolle, die man annimmt, zeigt neu, ungewöhnliche Aspekte der eigenen Persönlichkeit auf – das Einzige, was man wirklich braucht, ist ein toleranter, flexibler Partner, der all dies auch selber erträgt.

Bilod © 2009 by Minutes Alone

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: