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Feste Absichten oder Betthäschen?

Berlin, den 27. August 2015
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Wer bei Datingartikeln einen Blumentopf gewinnen will, der muss mindestens ein Mal pro Monat darüber schreiben, dass die Männer alle Verbrecher sind, weil sie keine ernsten Absichten haben, sondern nur an Frauen herumnaschen wollen – und je nach Geisteshaltung der Autorinnen und Autoren liegt die Quote dann zwischen 30 und 90 Prozent.

Keine festen Absichten? Als nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland massenhaft „Heiratsanzeigen“ aufgegeben wurden, konnte man davon ausgehen, dass der größte Teil der Damen „in fester Absicht“ an den Zeitungsschalter ging, einen seriösen Herren „zwecks Heirat“ zu finden, wie es damals noch oft hieß. Herren waren damals rar – und viele nutzen die Heiratswut der Damen aus, um dann und wann ein Schäferstündchen zu ergattern.

Eine Dame konnte damals nicht wagen, nach Lust und Liebe zu annoncieren. Offiziell galt bis weit in die 1960er Jahre in der Mittelschicht die Meinung, dass Frauen gar keine derartigen Bedürfnisse hätten. Wenn nun eine Frau dennoch nach einem Liebhaber suchte, so musste sie die Sache umschreiben – und tatsächlich erschienen bald Anzeigen, in denen ein Partner „für alles Schöne“ gesucht wurde – die gängige Umschreibung für das Bedürfnis nach sexueller Erfüllung. Sie tat auch der weiblichen Seele gut – schließlich wollte man nicht als „Betthäschen“ gelten.

Heute ist die Sache keinesfalls so klar, wie die Flirtbörsen und Partnervermittler behaupten: Sowohl Frauen wie auch Männer suchen auf allen Ebenen alle Arten von Beziehungen – und manche Frauen und Männer sind nicht einmal darauf festgelegt, ob nun „locker“ oder „fest“ gesucht werden woll. Sie sehen die Ressourcen als großes Fischbecken, in das man mal ein paar Köder auslegt, die zum Date führen – und erst beim Date wird dann entschieden, ob sich die Dame oder der Herr besser für die Einmalverwendung oder für das Standesamt eignet.

Es nützt nicht, Tatsachen schön zu reden – die Dinge sind, wie sie sind. Also geht zu Dates, wie ihr als junge Menschen hingegangen seid: Mal sehen, wer kommt, mal sehen, wofür sie oder er sich eignet und dann so zu handeln, wie es Geist, Körper und Gefühl verlangen.

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Foto: &Copy: 2008 CC by Jaci Berkopec

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: