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Keine neuen Ideen für Flirts, Dating und mehr?

Berlin, den 11. Juli 2020

Klar –jede ist ihres Glückes Schmiedin oder seines Glückes Schmied. Aber dennoch sind wir alle auch darauf angewiesen, dass es da draußen irgendeinen Balzplatz gibt – von der Dorflinde über das Frühlingsfest bis hin zu … ja, da stockt es schon, nicht wahr? Was irgendwie fehlt, sind Balzplätze, an denen die „etwas intimere“ Kommunikation gefördert wird. Früher ging man „zum Tanzen“, wenn man sich einen Partner oder eine Partnerin suchen wollte. Das war zwar „zweite Wahl“ gegenüber den ganz konventionellen Methoden wie etwa der Freundeskreis, aber es funktionierte wenigstens. Für die „späten Mädchen“ gab es den „Ball der einsamen Herzen“ – ebenfalls nicht sehr angesehen, aber irgendwie auch funktionstüchtig: Wenn die Dame über 30 mal diskret Sex haben wollte – da ging es.

Heute fehlen die „regionalen Balzplätze“, also Plätze, an denen die Hauptabsicht die Partnersuche ist. Sicher sind da die Singlebörsen – ganz nett, aber eigentlich auch keine Balzplätze vor Ort. Partnersuche per Medien (gleich, welches Medium man nutzt) ist eine einsame Sache: Man ist alleine mit sich und der großen, weiten Welt. Gut, da wären noch Ü-30-Partys – die sind so ungefähr die „Bälle der einsamen Herzen“ für die Gefrusteten. Irgendwie ist man mit über 30 wohl auch nicht mehr so zugänglich und offen wie mit 20, aber dafür bereits Herr Rechtsanwalt oder Frau Architekt. Mein lieber Schwan, ist das peinlich, dann zur Ü-30-Party zu gehen!

Eigentlich bleibt den jungen, aber nicht mehr gar so jungen Leuten nur noch eines: Selbst Party zu organisieren, meinetwegen sogar über dieses soziale Kunstnetzwerk, FACEBOOK genannt. Ich habe mir die Sache mal von außen angesehen: Das Ganze darf auf keinen Fall zu stressig werden – also nicht das Entertainment in den Vordergrund stellen. Stattdessen brauchen wir wieder so etwas wie „Britische Gastgeberrinnen“. Die führen Gästelisten und stellen möglicherweise passende Menschen einander vor und kümmern sich um die Konversation mit den Schüchternen. Irgendwie sollten wir es doch schaffen, die Partykellertradition wieder zu beleben und zu modernisieren – oder die Salons für die Anspruchsvollen, falls dies noch möglich ist.

Jemand, der dies getan hat, sagte mir einmal: „Schau, hier kommen heute hundert Leute zusammen, du nicht ein einziges Arschloch ist dabei.“ Nun, das war keine Party für Flirts, sondern eher ein Salon. Aber die Idee, 100 Menschen mit durchaus unterschiedlichem sozialen Hintergrund zusammenzubringen und eine Party mit einem Mini-Buffet und einem Klarinettenvirtuosen zu feiern – das ist doch etwas, was sich heute viele leisten könnten, oder etwa nicht?

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: