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Trennungsleid – muss es so lange dauern?

Berlin, den 08. Oktober 2017

Umfragen sind selbst dann noch zum Lachen, wenn nach dem Liebesleid gefragt wird: Gerade will PARSHIP in einer Umfrage unter 2.500 Personen festgestellt haben, wie lange „man“ benötigt, um den Liebeskummer zu bewältigen – und kommt auf sehr hohe Werte: Frauen, so heißt es, würden etwa 20 Monate zur Verarbeitung von Liebeskummer benötigen, während Männer nur gegen 15 Monate darunter leiden würden. Im Schnitt allerdings sind dies anderthalb Jahre – größtenteils verlorene Jahre, wie ich meine.

Wir die meisten von uns ja schon mal erfahren haben, ist „Leid“ ja subjektiv, und jeder von uns verarbeitet „sein Leid“ anders. Manche frusten monatelang, andere weinen das Kopfkissen voll, und wieder andere tragen über Jahre Rosenkriege mit ihren Ex-Partnern aus. Zu gewinnen ist dabei nichts, aber eine Menge zu verlieren: So manches schwäbische „Häusle“ wurde schon von den Ehepartnern „zerprozessiert“.

Mein Rat zu alledem: Es ist egal, wie ihr euer Leid überwindet, und das meine ich verdammt ernst - Hauptsache, ihr tut es nicht auf Kosten anderer. Wer glaubt, es täte ihm gut, sich erst einmal durch ein paar Betten leichtfertiger Damen zu schlafen, der soll es tun, wer Psychotherapie für besser hält, der sollte das auch tun – aber die Königslösung ist stets, das eigene Leben wieder lieben zu lernen und sich auf die eigenen Fähigkeiten zu besinnen: Changes are Chances, und auch die Trennung oder Ehescheidung ist eine Riesenchance, die man nicht einfach unter dem Frust begraben sollte.

Sich bewusst machen, warum die Beziehung gescheitert ist?“ Sich „die Schwierigkeiten noch einmal vor Augen führen“? „Eine Trauerphase einlegen?“ – all das zeigt nur, dass wir keine wirkliche „Kultur des Scheiterns“ haben. Denn selbstverständlich dürfen wie Fehler bei der Partnerwahl machen – aber das gleich ein „Scheitern“ zu nennen? Hängt man da die Beziehungen, die ja oft gar nicht so rosig waren, nicht zu hoch auf?

Ich kann nur raten: Weniger leiden, weniger trauern und weniger glauben, man wäre gescheitert. Besser ist es, nach vorne zu sehen – und die Brücken hinter sich kann man notfalls abbrennen, um sich selber klar zu machen: Dreh dich nicht um – der Plumpsack geht um. Guck nach vorne, Mensch – da findest du wieder Sonnenschein.

Gelesen in der Erdbeerlounge

Bild © 2010 by danisabella

Euer Autor Gebhard

Auf in die Praxis: